Smartphones haben sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Lebens entwickelt. Sie ermöglichen uns nicht nur Kommunikation und Unterhaltung, sondern haben auch unsere Art zu arbeiten und zu lernen revolutioniert. Doch diese technologische Revolution hat einen hohen Preis, insbesondere für die Umwelt. In diesem Artikel beleuchten wir die Umweltauswirkungen der Smartphone-Produktion – von den benötigten Rohstoffen über den CO₂-Fußabdruck bis hin zum Wasserverbrauch. Zudem zeigen wir, wie refurbished Geräte eine umweltfreundlichere Alternative darstellen.
1. Rohstoffe und Ressourcenverbrauch
Smartphones bestehen aus einer Vielzahl von Materialien, von denen viele selten und schwer zu gewinnen sind. Zu den wichtigsten Rohstoffen zählen Kobalt, Lithium, Kupfer, Gold und Tantal. Diese Metalle sind essenziell für die Herstellung von Batterien, Leiterplatten und anderen Komponenten eines Smartphones.
Der Abbau dieser Rohstoffe ist problematisch. Viele seltene Erden stammen aus politisch instabilen Regionen und werden unter oft fragwürdigen Arbeitsbedingungen gefördert. Der Abbau selbst verursacht erhebliche Umweltschäden: Böden werden zerstört, und gefährliche Chemikalien können ins Grundwasser gelangen. Zudem ist der Abbau extrem energieintensiv, was zu einem hohen CO₂-Ausstoß führt
(Deloitte United States)(Business Insider).
Beispielsweise wird für die Herstellung eines Smartphones etwa 30 Milligramm Gold verwendet, die aus riesigen Mengen Gestein gewonnen werden müssen. Der Abbau von Gold ist besonders energieaufwendig, da Tausende Tonnen Erde bewegt werden müssen, um kleine Mengen zu extrahieren
(Deloitte United States).
Fast die Hälfte (45 %) der Rohstoffe sind Metalle, insgesamt mehr als 60 verschiedene. Den größten Anteil haben:
Eisen (15,98 %)
Silicium (9,27 %)
Magnesium (7,24 %)
Aluminium (6,68 %)
Kupfer (6,61 %)
Nickel (2,60 %)
Zinn (0,64 %)
Zu den den weiteren Metallen gehören: Gold, Silber, Platin, Palladium, Kobalt, Tantal/Coltan, Wolfram, Indium und sogenannte Seltene Erden.
2. CO₂-Fußabdruck der Smartphone-Produktion
Die Herstellung eines Smartphones verursacht im Durchschnitt etwa 85 Kilogramm CO₂. Der größte Teil dieser Emissionen fällt in der Produktionsphase an – insbesondere bei der Verarbeitung von Rohstoffen und der Produktion der notwendigen Mikrochips. Mikrochips werden in speziellen Fabriken unter hohem Energieaufwand produziert, da die Reinräume konstant auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit gehalten werden müssen
(Deloitte United States).
Darüber hinaus fallen bei der Herstellung weiterer Bauteile, wie der Metallrahmen und Glasdisplays, zusätzliche Emissionen an. Auch der Transport der Geräte, meist über weite Strecken per Flugzeug oder Schiff, trägt erheblich zum CO₂-Fußabdruck bei. Insgesamt entfallen etwa 75 % der Emissionen eines Smartphones auf die Herstellung
(Business Insider).
3. Wasserverbrauch bei der Smartphone-Herstellung
Ein oft übersehener Faktor ist der enorme Wasserverbrauch bei der Herstellung von Smartphones. Wasser wird in fast allen Phasen der Produktion benötigt – vom Abbau der Rohstoffe über die Fertigung der Komponenten bis hin zur Reinigung und Kühlung der Maschinen in den Fabriken. Pro Smartphone werden durchschnittlich 1280 Liter Wasser verbraucht
(Deloitte United States).
Interessanterweise stammt dieses Wasser aus verschiedenen Quellen, darunter grünes Wasser (Niederschlag und natürliche Feuchtigkeit), blaues Wasser (aus Oberflächengewässern und Aquiferen) und graues Wasser (verunreinigtes Wasser, das nur bedingt wiederverwendbar ist). Dieser enorme Wasserverbrauch ist besonders bedenklich in Ländern, die bereits unter Wasserknappheit leiden
(Deloitte United States).
Um dies in Relation zu setzen: Die Herstellung eines einzelnen Mikrochips benötigt bereits 32 Liter Wasser, während für die Produktion einer kompletten Platine rund 4165 Liter Wasser aufgewendet werden. Zum Vergleich: Für die Produktion einer Packung Kopierpapier (500 Blatt) werden etwa 5000 Liter Wasser benötigt
(Deloitte United States).
4. Elektrizität und Energieverbrauch
Die Smartphone-Produktion ist zudem äußerst stromintensiv. Halbleiterfabriken, in denen die Chips und Prozessoren hergestellt werden, verbrauchen enorme Mengen an Strom, um die Präzision und Sauberkeit der Produktionsumgebung sicherzustellen. Rund 30 % der Betriebskosten solcher Fabriken entfallen auf den Energieverbrauch
(Deloitte United States).
Dieser Energieverbrauch ist problematisch, da er meist aus fossilen Brennstoffen gedeckt wird, was den CO₂-Ausstoß weiter erhöht. Obwohl einige Hersteller wie Apple versuchen, ihre Produktionsstätten auf erneuerbare Energien umzustellen, ist der Großteil der Elektronikproduktion nach wie vor stark von nicht erneuerbaren Energiequellen abhängig.
Die Politik bewegt sich
In Deutschland und in den anderen Ländern der Europäischen Union (EU) wurden bereits mehrere Beschlüsse gefasst – und zum Teil schon umgesetzt. Das Ziel: Wer ein Smartphone hat oder ein anderes elektronisches Gerät, soll es künftig länger nutzen und auch reparieren lassen können.
Schon heute gilt:
Verkäufer müssen dafür sorgen, dass ein Upgrade der Software unbegrenzt möglich ist. Also: Sicherheit und Funktion des Smartphones muss immer auf den letzten Stand gebracht werden können. Man muss also kein neues Gerät kaufen.
Verbraucherschützer kritisieren allerdings, dass nur Verkäufer zu den Software-Updates verpflichtet werden, nicht die Hersteller. Hier muss also noch nachgebessert werden.
Händler müssen gebrauchte Geräte zurücknehmen, auch Online-Händler. Dazu sind sie schon seit Juli 2016 verpflichtet. Sie müssen ihre Kunden darauf aufmerksam machen.
Seit Juli 2022 kann man auch in vielen Supermärkten und Drogerien alte Elektronikgeräte kostenfrei abgeben.
Ab 2023 gilt laut EU:
Die Akkus müssen länger halten und man muss sie selbst austauschen können.
Hersteller müssen Ersatzteile wie Akkus, Kameras, Mikrofone für 5 Jahre zur Verfügung stellen.
Das Smartphone muss vor Stürzen und Spritzwasser besser geschützt sein.
Die Hersteller müssen angeben, welche kritischen Rohstoffe im Smartphone enthalten sind und woher sie kommen.
Das Bundesumweltministerium plant zudem einen Produktpass. Er soll alle Daten zum gesamten „Leben“ eines Smartphones zeigen: vom Rohstoff bis zum Recycling.
Seit 2024: Endlich Schluss mit dem Ladekabel-Salat
Dann dürfen in der EU nur noch Standard-Ladekabel mit einem USB-C-Ladeanschluss verkauft werden. Das gilt unter anderem für
Mobiltelefone, Tablets und E-Reader, Digitalkameras, Kopfhörer, Tastaturen + Mäuse
5. Der Vorteil von Refurbished-Geräten
Angesichts der erheblichen Umweltauswirkungen der Herstellung von Neugeräten bieten refurbished Smartphones eine nachhaltige Alternative. Refurbished Geräte sind gebrauchte Smartphones, die professionell überholt, aufbereitet und wiederverkauft werden. Der größte Vorteil dieser Geräte besteht darin, dass der Großteil der Energie und Ressourcen, die in die Herstellung eines Smartphones fließen, bereits verbraucht wurde. Das bedeutet, dass refurbished Geräte einen erheblich geringeren CO₂-Fußabdruck haben als Neugeräte.
Laut Studien können refurbished Smartphones den CO₂-Ausstoß im Vergleich zu einem neuen Smartphone um bis zu 80 % reduzieren(Business Insider). Zudem wird durch die Verlängerung der Lebensdauer eines Geräts der Bedarf an neuen Rohstoffen verringert, was den Ressourcenverbrauch weiter minimiert.
Refurbished statt Neukauf
Bei Jemke Solutions setzen wir auf refurbished Geräte, um die Umwelt zu schonen und unseren Kunden eine kostengünstige und nachhaltige Alternative zu bieten. Durch den Kauf eines refurbished Smartphones trägst du nicht nur dazu bei, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren, sondern unterstützt auch eine Kreislaufwirtschaft, die auf Wiederverwendung statt auf Wegwerfen setzt.
Fazit
Die Herstellung eines Smartphones verbraucht immense Mengen an Rohstoffen, Wasser und Energie, was zu erheblichen Umweltauswirkungen führt. Der CO₂-Fußabdruck eines Neugeräts ist beträchtlich, und der Wasserverbrauch während der Produktion ist enorm. Refurbished Geräte bieten eine umweltfreundlichere Alternative, indem sie die Lebensdauer von Smartphones verlängern und den Bedarf an neuen Geräten reduzieren. Bei Jemke Solutions unterstützen wir diesen Ansatz und bieten hochwertige refurbished Geräte an, die eine nachhaltige Zukunft fördern.
Dokumentation: Fast Phone
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